Sie hatten sich auf schönes Wetter eingestellt. Für das Serenadenkonzert des Westpfälzischen Symphonieorchesters hatten die Musizierenden gerade mit den Proben auf den Burghof angefangen. Konnte man zunächst noch davon ausgehen, dass das Wetter halten würde, so wurden die Musiker überraschend "vom Wind verweht". Windböen ließen Notenblätter in die Luft fliegen und Pulte stürzten um. So entschieden Dirigent und Vorstand, kurzfristig in die windfreie Fritz-Wunderlich-Halle auf dem Rossberg umzuziehen.
Dirigent Thomas Germain hatte wieder ein abwechslungsreiches Programm zusammengestellt. Unter dem Motto „Alter Wein in neuen Schläuchen" erklangen Werke, deren Komponisten sich von früheren Musikepochen inspirieren ließen.
Mit dem Bläserstück Old Wine In New Botties des englischen Komponisten Gordon Jacob eröffnete das zwölfköpfige Bläserensemble das Konzertprogramm. Dem 1959 erstmals aufgeführten Werk liegen vier altenglische Volkslieder zugrunde. Die kreative Melodiebearbeitung und unerwartete harmonische Wendungen brachten frischen Wind in die alten Lieder.
Fortgesetzt wurde das Programm mit Ermano Wolf-Ferrari, der schon in jungen Jahren große internationale Erfolge feierten.Das Werk Suite Concertino für Solofagott, Streichorchester und zwei Hörner erinnert durch seine Transparenz und Eleganz an Serenaden von Mozart. Solist am Fagott war
der Fagottvirtuose Steven Rayburn aus Körborn, auch auf anderen Instrumenten ein Könner, der sein Fagott zu höchsten Leistungen brachte. Langer Beifall und ein Blumenstrauß belohnten sein hohe Können.
Nach der Pause erklang dann Camille Saint Saens, ein Komponist der französischen Romantik. In seiner Suite pour Orchestre verbindet er barocke und romantische Stilelemente.
Mit dem Komponisten Serge Prokofiev schloss das aus vierzig Musizierenden bestehende Orchester das Programm ab. Prokofiev hat seine erste Symphonie, genannt Symphonie classique zunächst 1918 in Sankt Petersburg uraufgeführt. Sie benutzt die klassische Form und Orchesterbesetzung und parodiert dabei liebevoll den Stil Joseph Ha
ydns.
Ein großer Dank geht an Thomas Germain, den künstlerischen Leiter und Dirigenten des Orchesters. Ihm ist es - wieder einmal - gelungen, im Zusammenwirken von versierten Laienmusikern sowie vielen Jugendlichen, die gerade erst ein Instrument erlernen, ein erstaunlich kontrastreiches und hochwertiges Programm zusammenzustellen. Lang anhaltender Applaus sowie ein Blumenstrauß würdigten seinen Verdienst.